Barrierefreie Tagestour durch

Ansbach

Ansbach war Residenz der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach und gilt als "Stadt des fränkischen Rokoko". Ihr wohl bekanntester Bürger war Kaspar Hauser. Unter dem Motto „Alte Gemäuer und Moderne Kunst“ stellt unsere Autorin ihre Stadt vor.

Foto: Flickr.com/Stiller Beobachter under cc by-sa 2.0

Wie lange?

Einen Tag lang, sie kann aber auch in Teilen genutzt werden.

Für wen?

Für kulturell oder künstlerisch Interessierte.

Wie teuer?

Je nach gastronomischen Vorlieben, sonst kostenfrei.

Tourverlauf

Startpunkt am Bahnhof Ansbach

Ansbach verfügt über einen Fernbahnhof, über den die Stadt leicht erreichbar ist. Von Nürnberg aus ist der Ansbacher Bahnhof in einer Dreiviertelstunde mit der S-Bahn erreichbar.

Zu Fuß geht es vom Bahnhofsvorplatz nach rechts in die Bahnhofstraße direkt zum ersten Ziel: dem Hofgarten. In fünf Minuten ist der Eingang erreicht.

1. Hofgarten mit Orangerie

Der Hofgarten mit der am Ende gelegenen Orangerie gehört wohl zu einer der bekanntesten Ansichten von Ansbach. Die Lindenallee führt uns geradewegs zur Orangerie und dem davorliegenden Parterre. Zur Bepflanzung nach historischem Vorbild gehören im Sommer südländische Gewächse wie Zitronen- und Olivenbäume, Pomeranzen und Pistazienbäume.
Vor dem Parterre biegen wir nach links ab zum Leonhart-Fuchs-Garten mit seinen Heilkräutern. Seinen Namen erhielt er durch den Arzt und Botaniker Leonhart Fuchs, der hier als Leibarzt des einstigen Markgrafen wirkte und als einer der Väter der Botanik gilt.
Im Fuchs-Garten treffen wir auf das erste moderne Kunstwerk: „Stahl gebogen“ von Thomas Röthel.

Aus dem Fuchs-Garten kommend halten wir uns links und verlassen den Hofgarten durch den nordwestlichen Ausgang in Richtung Schloßplatz und Residenz.

2. Schlossplatz und Residenz

Die beeindruckende Fassade der Residenz beherrscht den Schloßplatz. Dort steht seit die Pferdeplastik „Anscavallo“ von Prof. h.c. Jürgen Goertz. Das Anscavallo vereint technischen Fortschritt, barocke Elemente und am Hinterteil die reine Natur. Der Brunnen „Ansbachantin“ ist ebenfalls von Prof. h.c. Jürgen Goertz. Die Flugenenten auf den Dächern der beiden Buswartehäuschen komplettieren das Werk.

In der ehem. Markgräflichen Residenz kannst Du den Glanz vergangener Zeiten bewundern. 27 Prunkräume mit original Ausstattung können bei einer Führung besichtigt werden. Die Führungen finden stündlich statt und sind auch für Rollstuhlfahrer geeignet.

Wir überqueren die Promenade und passieren das historische Schlosstor.

3. Johann-Sebastian-Bach-Platz

Auf dem kleinen Platz hinter dem Schlosstor finden sich neben beachtenswerten Häusern, auch der „Fischli-Brunnen“ sowie das Simon-Marius-Denkmal.
Wir folgen dem Johann-Sebastian-Bach-Platz. Hier gibt es besondere Hausfassaden und mehr zu sehen.
Zunächst wäre da der Behringershof (Joh.-Seb.-Bach-Platz 5), ehemaliger Stiftshof aus dem 14./15. Jahrhundert, heute die Pfarrei von St. Gumbertus. Ein Holztor führt in den charmanten Innenhof mit Fachwerk, Laubengang und Treppentürmchen.
An der Südseite der Kirche St. Gumbertus treffen wir auf zwei weitere Werke von Prof. h.c. Jürgen Goertz: die Köpfe „Lech“ und „Malsche“.
Ein Blick in die St.-Gumbertus-Kirche lohnt sich. Die ehemalige markgräfliche Hofkirche ist von außergewöhnlich schlichter protestantischer Eleganz.
Tipp: 30 Minuten „Orgelmusik zur Marktzeit“, von Juni bis September jeden Samstag um 12 Uhr.

Vor dem Stadthaus mit der Touristeninfo machen wir einen Abstecher nach rechts zum Montgelasplatz. Die prächtige Fassade der ehemaligen Hofkanzlei prägt den Platz. Gegenüber sitzt Kaspar Hauser: in Form der Plastik „Kaspars Baum“ des spanischen Bildhauers Jens Plaume. Die Figur ist mit Namen verschiedenster Körperteile überzogen.

Nur wenige Schritte weiter in Richtung Osten, am mächtigen Stadthaus vorbei, gelangen wir auf den Martin-Luther-Platz. Dort stehen unter anderem das Rathaus, die Kirche St.Johannis und noch ein Goertz: Die „Ans-Bach-Säule“, mit der die Stadt Ansbach dem Barockkomponisten Johann Sebastian Bach ein bleibendes Denkmal gesetzt hat.

Vor der Kirche biegen wir rechts ab in die Pfarrstraße.
Durch das torähnliche „Durchgangsschulhaus“ kommen wir auf den Platz an der Riviera. Zwischen den beiden Biergärten nehmen wir den schmalen Weg nach rechts zu unserer nächsten Zwischenetappe.

4. Barockgärtchen

Abseits des Treibens in der Stadt lässt sich hier für einen Moment innehalten und die Seele baumeln.
Welche anmutige Melodie die Skulptur des Flötenspielers von Ernst Steinacker wohl gerade spielt?

Nach etwas Erholung geht es nun aus dem Gärtchen heraus schräg links über den Platz an der Riviera zur großen Brücke. Vor der alten Stadtmauer steht dort die überlebensgroße Alu-Plastik „Mann mit Koffer“ des Schweizers Kurt Laurenz Metzler. Im April 2017 fiel der arme Mann (die Skulptur, nicht der Bildhauer!) übrigens einem dreisten Diebstahl zum Opfer: ihm wurde sein Gepäck entwendet. Inzwischen wurde die Polizei fündig – wann die Skulptur ihr Reisegepäck wieder erhält, ist derzeit noch unbekannt.
Die Brücke führt uns direkt auf den Vorplatz des Brücken-Centers.

5. Vorplatz Brückencenter

Es ist zwar „nur“ ein Einkaufscenter, aber mit rund 90 Shops, Fachmärkten, Warenhäusern, Gastronomen, Praxen und Servicespezialisten das Größte der Region Westmittelfranken. Auf dem Vorplatz steht die Alu-Skulptur „Frau mit Hund“ von Kurt Laurenz Metzler. Die Frau hat nicht nur einen großen Hund, sondern auch eine große Einkaufstasche. Im Hintergrund erstreckt sich die Kulisse der gotischen Altstadt.
Im Brücken-Center lässt sich nicht nur Shoppen. In zahlreichen gastronomische Einrichtungen kannst Du entspannt eine Stärkung einnehmen. Das gesamte Center ist barrierefrei und verfügt über rollstuhlgerechte Toiletten.

Frisch gestärkt kann es nun weitergehen – aber erstmal geht es ein Stückchen zurück über den Weg, über den wir hierher gelangt sind: Über die große Brücke und die Pfarrstraße zum Martin-Luther-Platz.
Vor dem Stadthaus Touristen-Information biegen wir rechts ab in die Uzstraße und knapp 200 Meter weiter nochmal nach rechts zur Platenstraße.

6. Platenstraße

Neben den allgegenwärtigen historischen Häusern der Altstadt findet sich hier an der Gabelung der
Straße das Kaspar-Hauser-Denkmal. Es zeigt ihn in zweierlei Darstellungen: einmal die rätselhafte, zerlumpte Gestalt, die in Nürnberg aufgetaucht war, und zum anderen den jungen Edelmann, der im Ansbacher Hofgarten angeblich ermordet wurde.

Wir gehen zurück in die Uzstraße und dort nach rechts. Schon sehen wir unser nächstes Ziel, das Herrieder Tor.

7. Herrieder Tor

Einst Teil der Stadtmauer, wurde das Herrieder Tor zu einem prachtvollen Stadttor umgebaut. Das Herrieder Tor ist eines der Wahrzeichen von Ansbach. Jeweils um 11 Uhr und 17 Uhr erklingt hier das Glockenspiel mit dem Hohenfriedberger Marsch „Auf Ansbach Dragoner, auf Ansbach-Bayreuth“.

Wir wenden dem Herrieder Tor den Rücken zu und schlendern nach rechts die Neustadt hinunter. Der historische Innenhof von Antiquitäten Eichinger in der Neustadt 4 ist ein spezieller Ort: in der ehemaligen Posthalterei und Pferdewechselstation scheint die Zeit stillgestanden zu sein.

8. Chilli’s, Promenade 9, Ansbach

Noch eine Stärkung gefällig? Das Chilli´s bietet mexikanische Küche, einen gemütlichen Biergarten sowie eine rollstuhlgerechte Toilette. Hier kannst Du Dich wahlweise stärken für den Weitermarsch
Richtung Bahnhof – oder gemütlich den Abend
ausklingen lassen.

Noch knapp 100 Meter in der Neustadt weiter, dann nach rechts zum Tor.

9. Neues Tor

Beim Neuen Tor, vor der VR-Bank, steht noch ein Kunstwerk von Prof. h.c. Jürgen Goertz: die Fortuna. Sie wurde zum 100jährigen Bestehen der Bank angefertigt.

Wir überqueren die Promenade und gehen geradeaus in die Karlstraße zum letzten Ziel.

10. Karlsplatz

Hier steht die klassizistische Kirche St. Ludwig. Vor der Bücherei sehen wir die letzte moderne Kunst unseres Rundgangs: die Statue „Zeitsprung“ von Rolf Szymanski.

Weitere Ressourcen für Menschen mit Behinderungen über Ansbach

Wheelmap.org | Barrierefreie Orte im Umkreis der Tagestour in Ansbach.

Monika Wagner ist gebürtige Ansbacherin. Seit einem halben Jahrhundert lebt und bewegt sie sich in ihrer Heimatstadt. Die meiste Zeit als Fußgängerin, seit wenigen Jahren auf 4 Rädern.

Mit ihren besonderen Ortskenntnissen, eigenen Erfahrungen (im wahrsten Sinne des Wortes)  und dem Wissen um die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungsformen, hat sie das unabhängige Informationsportal „Ansbach Barrierefrei“ aufgebaut.

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