Hamburg kann mit einem der vielen Sightseeing-Busse (die leider nicht alle barrierefrei sind) erkundet werden. Es geht aber auch ohne Probleme auf eigene Faust. Wir stellen euch hier eine Beispielroute durch die Hamburger Altstadt, die Hafencity und St. Pauli vor.
Bildnachweis: Heiko S, flickr.com, under cc-by 2.0
Tourverlauf
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Ihr startet morgens an der Mönckenbergstraße
Morgens schon zum Shopping an der Flaniermeile Hamburgs. Wer das Ganze beschleunigen mag, verzichtet auf Shopping und sieht sich einfach auf dem Weg zum Frühstück um.
Über den Rathausmarkt geht es zum Schwäne gucken an die Kleine Alster, danach an den Alsterarkaden vorbei (Achtung, schon wieder Shopping-Gefahr!) zum Jungfernstieg.
1. Café Alex, Jungfernstieg, Hamburg
Dort gibt es leckeres Frühstück zum Start in den Tag. Zwar keine ausgefallene Location, dafür in Bestlage mit wunderschönem Blick über die Binnenalster.
Mit der U2 Richtung Niendorf-Nord geht es zwei Stationen weiter zu den Messehallen, von dort zu Fuß die Glacischaussee hinab Richtung St. Pauli.
2. Planten un Blomen, Hamburg
Einer der bekanntesten Parks von Hamburg, der im Sommer zahllose Besucher anzieht, um im Schatten der Bäume oder einem der Brunnen Abkühlung zu suchen. Auf der anderen Seite der Glacischaussee befindet sich das Heiliggeistfeld, auf dem dreimal jährlich der bekannte Jahrmarkt Hamburger Dom stattfindet. An das Heiliggeistfeld schließt sich die Pilgerstätte aller Fans des FC St. Pauli an: das Millerntor.
Hungrig geworden? Mit der U3 Barmbek – Wandsbek Gartenstadt (Achtung, das ist eine Ringbahn – auf diese Reihenfolge achten!) geht es von der U St. Pauli zwei Stationen weiter zum Baumwall.
3. Gasthaus Heimathafen, Baumwall 5-7, Hamburg
Bodenständige Hamburger Küche gibt es hier: frischer Fisch, Labskaus, Schnitzel und andere Leckereien warten hier auf die Besucher. Einziger Nachteil ist die Lage an der Hauptverkehrsader: geräuschempfindlichen Gemütern sei ein Platz im Inneren des Lokals empfohlen.
Mit dem Bus 111 Richtung Baakenhöft geht die Fahrt weiter zu den Marco-Polo-Terrassen. Von dort geht es knapp 200 Meter zu Fuß weiter Richtung Norden.
4. Kreuzfahrt-Terminal, Hamburg
Am Cruise-Terminal haben Besucher die Chance, einen Blick auf die ganz großen Kreuzfahrtschiffe zu werfen. Unter anderem legt hier die Queen Mary 2 an, um neue Passagiere aufzunehmen oder ihre Besucher auf Landgang zu schicken.
Zu Fuß geht es gemütlich zurück zu den Marco-Polo-Terrassen, wo sich der Blick auf die Elbphilharmonie und das Stage-Theater an der anderen Elbseite auftut. Vorbei am Grasbrookhafen geht es weiter zu den Magellan-Terrassen, die bei sonnigem Wetter zum Ausruhen, Eisessen und Träumen einladen. Schließlich ist der Hafen der Ort der Sehnsüchte und des Fernweh. Anschließend geht es weiter Richtung Stadt auf der linken Seite über eine kleine Brücke auf die Insel im Sandtorhafen.
5. Sandtorhafen, Hamburg
Was könnte ein besserer Ort sein, um ein frisches Fischbrötchen zu verdrücken, als der Sandtorhafen mit seinen Traditionsseglern? Auch hier lässt sich großartig an die Ferne denken…
Am Ende der Insel führt eine weitere Brücke zurück auf festen Boden. Dort nach links bis zur Spitze des Sandtorkais und weiter Richtung Baumwall findet sich der Kehrwieder, jene Stelle, an der zurückgelassene Frauen einst ihren Männern auf dem Schiff nachblickten. Wer Zeit und Lust hat (mindestens drei Stunden einplanen!), kann sich etwa 300 Meter rechts halten und dem Miniatur-Wunderland einen Besuch abstatten, einer zauberhaften Modellbaulandschaft über mehrere Etagen. Ansonsten geht es weiter Richtung Baumwall und von dort entweder zu Fuß oder bei schlechtem Wetter mit dem Bus 111 weiter zu den Landungsbrücken.
6. St. Pauli Landungsbrücken, Hamburg
Wer sich entlang der Elbpromenade vorbei an der Rickmer Rickmers und der Cap San Diego zu den Landungsbrücken durchgeschlagen hat, hat es vielleicht bereits gespürt: der Wind, der von der Nordsee elbabwärts weht und von der Welt erzählt. An den Landungsbrücken weht er noch etwas stärker, hier, wo schon vor über 150 Jahren die großen Dampfer der HAPAG-Linien angelegt und Passagiere zu den weiten Reisen nach Übersee aufgenommen haben. Heute legen hier nur noch HVV-Fähren und Boote zur Hafenrundfahrt an. Manche Schiffe sind auch für Rollstuhlfahrer einigermaßen zugänglich und laden zu einer großen Rundfahrt durch den Hamburger Hafen ein.
Um die Ecke befindet sich auch der Eingang zum Alten Elbtunnel, der Fußgänger wie Autofahrer von St. Pauli zur Insel Steinwerder (und zurück, natürlich) bringt. Mit Aufzügen geht es in den Schacht, doch Vorsicht: nicht nur die Fahrrinne, sondern auch die Gehwege sind hier sehr schmal angelegt!
Mit dem Bus 111 Richtung Altona (oder zu Fuß, aber Vorsicht: der Weg über die St. Pauli Hafenstraßen und insbesondere die Davidstraße sind recht steil!) geht es eine Station weiter zur Bernhard-Nocht-Straßen. Ein paar Meter weiter zurück Richtung Hafen befinden wir uns bereits am Zielort, dem Empire Riverside-Hotel.
7. Skyline Bar 20up, Bernhard-Nocht-Straße, Hamburg
Auf dem Dach des Empire Riverside-Hotels befindet sich die Skyline Bar 20up, eine gediegene Location, in der man die vorangegangenen Strapazen abfallen lassen kann und bei dem einen oder anderen Drink den einmaligen Blick über die Stadt schweifen lassen kann. Achtung, hier herrscht ein Dresscode (), und vorherige Reservierung ist empfehlenswert!
Wieder der Bus 111 Richtung Altona, wieder eine Station – bis zur Haltestelle Davidstraße. Hier, im Herzen von St. Pauli inmitten der Reeperbahn, stehen Besuchern zahlreiche Möglichkeiten offen. Wir marschieren nach rechts, halten die legendäre Davidwache, in der einst Jan Fedder mit seinen zahlreichen Kollegen bei Dreharbeiten für das Großstadtrevier ein- und ausging, auf einigen Fotos fest, und stehen bereits am Spielbudenplatz. Hier beginnt das abendliche Treiben auf St. Pauli, umringt von Bars, Theatern und natürlich: Sexshops. Wer sich daran satt- oder besser hungriggesehen hat, bewegt sich nun nördlich des Spielbudenplatzes die Hein-Hoyer-Straße hoch zum Abendessen.
8. Freudenhaus St. Pauli, Hein-Hoyer-Str. 9, Hamburg
Klassische deutsche Küche, begleitet von Pianomusik und dem bunten Treiben der Besucher auf St. Pauli, dennoch in einer etwas ruhigeren Nebenstraße gelegen. Die ideale Location also, um den hungrigen Magen zu füllen, den Tag revue passieren zu lassen und gegebenenfalls Pläne für die Abendgestaltung zu schmieden…
Abendprogramm
Wer von St. Pauli noch nicht genug hat, dem stehen ab hier zahlreiche Möglichkeiten offen:
Kulturell hat der Kiez jede Menge zu bieten. Ein spontaner Besuch in Schmidt’s Tivoli beispielsweise.
Feucht-fröhlich lässt sich der Abend wunderbar in der Großen Freiheit oder (mit etwas weniger Publikum) am Hamburger Berg verbringen, beispielsweise im Roschinsky oben am Hamburger Berg, für Metal-Fans auch im Headcrash etwas weiter unten.
Sündig geht es auf St. Pauli ohnehin überall zu, besonders natürlich in der Herbertstraße, zu der Damen traditionell keinen Zutritt haben.
Oder man genießt einfach das Leben und lässt sich von der Menge treiben…
Weitere Ressourcen für Menschen mit Behinderungen über Hamburg
Informationen zur Zugänglichkeit von Orten in Hamburg gibt die Wheelmap
Zu öffentlichen Verkehrsmitteln, weiteren Ausflugszielen, rollstuhlgerechten Unterkünften, Notdiensten, Feriendialyse und vielem mehr finden sich Informationen auf der Infoseite Hamburg
Titelfoto
Heiko S, flickr.com, under cc-by 2.0